1001 Nacht

20. März 2020: Der Welt-Geschichten-Tag

Heute ist der Welt-Geschichten-Tag, an dem die Kunst des Erzählens gefeiert wird. Was für ein gespenstischer Feiertag heuer für alle, die vom Ausdenken, Aufschreiben, Überliefern, Verbreiten und Erzählen, vom Aufführen, Vorlesen, Zuhören und Zuhörenlassen von Geschichten leben! Mögen sie alle gut behütet bleiben und ihre Geschichten im Herzen bewahren, wo sie für bessere Zeiten keimen und austreiben sollen!

Eines der schönsten (und längsten) Gedichte aus Tausendundeine Nacht enthält die Verse:

Ich dachte, dass mein festes Haus
Bleibt ewig fest und stürzt nie ein.

Doch nun ist öd und leer der Ort,
Kein Mensch kennt diese Wüstenei’n.

Das Leben rennt wie die Gazell‘
Mit den schwarz-weißen Äugelein.

(Tausendundeine Nacht, nach der ältesten arabischen Handschrift in der Edition von Muhsin Mahdi erstmals ins Deutsche übertragen von Claudia Ott. München: Verlag C.H.Beck 2004, S. 360.) Das Gedicht beginnt schon S. 357 mit dem Vers „Bei seiner Stirne hellem Schein / Und seiner Rosenwange: Nein!“ und steht im arabischen Metrum Radschas. Viel Spaß beim Nachlesen!


Die Kommentarfunktion ist geschlossen.